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Von A wie Alexa bis Z wie Generation Z: Die Arbeitswelt von morgen setzt auf eine identitätsstiftende Umgebung, integriert technische Innovationen in den Arbeitsalltag und fördert die Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen. „Das moderne Büro erfindet sich auch in 2019 neu“, sagt Sven Bietau, geschäftsführender Gesellschafter des Münchner Architektur- und Beratungsunternehmens CSMM.

Mit Corporate Architecture gegen Austauschbarkeit

Wenn der Arbeitsplatz offener und flexibler wird, darf die Identität eines Unternehmens nicht auf der Strecke bleiben. Daher lautet ein Trend in 2019 Corporate Architecture. „Weil die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Agilität firmen- und branchenübergreifend ähnlich sind, gleichen sich immer öfter Bürokonzepte und Arbeitswelten an. Firmen müssen daher verstärkt lernen, sich über ihre Einrichtung unterscheidbar zu machen.“ Besonders bei kreativen Köpfen muss das Arbeitsumfeld passen wie ein Maßanzug. Ihnen ein angenehmes und dennoch unternehmensspezifisches Arbeitsumfeld zu schaffen, obliegt den Architekten. Dabei kommt es auch auf Feinheiten der Corporate Identity an. „Es lohnt sich im Kampf um Talente in 2019 mehr denn je, die eigenen Unternehmenswerte gestalterisch umzusetzen und dadurch für alle Beteiligten erlebbar zu machen“, sagt Bietau. Corporate Architecture gilt als gebaute Identität eines Unternehmens.

Digitalisierung: Einzug in den Büroalltag hält an

In Zeiten des raschen technischen Fortschritts werden auch in 2019 immer mehr Ordnerregale und Papierakten durch Dateien auf den Rechnern im Büro ersetzt. Dadurch entsteht Raum, der sich anderweitig nutzen lässt. „Bei der Konzeption von Büros spielen in Zukunft einige Parameter eine entscheidende Rolle, die heute noch nicht berücksichtigt werden“, erklärt Bietau mit Blick auf Akustik, Internetbandbreite und Freiräume zum Erleben von Virtueller Realität. Um das Potenzial voll ausschöpfen zu können, steht für Unternehmen anhaltend der notwendige Ausbau technischer Infrastruktur auf der Agenda. Weitere Beispiele sind unter anderem zusätzliche Räume für virtuelle Meetings und Workshops sowie die sogenannte Holoportation – eine Form der dreidimensionalen Objektpräsentation – oder die Integration von digitalen Sprachassistenzsystemen im Büro.

Get together, work together

Globalisierte Unternehmen, eine internationale Arbeitswelt und multikulturelle Mitarbeiter: Mit dem gesellschaftlichen Wandel verändern sich stetig die Ansprüche einzelner Generationen an Arbeit. Eine Besonderheit: In den nächsten Jahren werden erstmals bis zu fünf Generationen an einem Tisch sitzen. Trends wie Mixed Used-Offices, bei denen es statt dem klassischen festen Schreibtischplatz ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Arbeitsplatzsituationen gibt, aber auch die zunehmende Teamarbeit, bringen die Generationen noch stärker, schneller und näher zusammen. „Anstatt zu vereinheitlichen, sollten Unternehmen eher auf die Unterschiedlichkeiten der Angestellten verschiedener Generationen, Geschlechter, Kulturen und Arbeitsweisen eingehen und diese gewinnbringend für sich nutzen“, sagt Bietau. Konkret konkurrieren Unternehmen künftig um Talente und hochqualifizierte Fachkräfte aus den Generationen X, Y und Z, die wiederum mit den Babyboomern an einem Tisch sitzen.  „Jede Generation bringt unterschiedliche Erwartungen an Arbeit und die technische sowie gestalterische Ausstattung des Büros mit. Dabei berücksichtigt eine individuelle Planung auch die Selbstbestimmung der Angestellten und ihre freie Arbeitsplatzwahl – you work where you are.“ Darüber hinaus haben die Generationen unterschiedliche und teilweise diametrale Ansprüche in puncto Status, Flexibilität, Arbeitsmaterial oder Sinnhaftigkeit. 

Sven Bietau: „Die Hauptaufgabe wird 2019 weiterhin darin bestehen, die Kommunikation und Zusammenarbeit der Kollegen untereinander zu fördern und das Büro als einen Ort der Begegnung zu gestalten.“

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