Regierung muss Anforderungen für Neubauprojekte lockern

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Matthias Heißner, Gründer und Geschäftsführer der Vermieterwelt GmbH

Der rasante Zinsanstieg hat den Immobilienboom der letzten Jahre abgewürgt: Investitionen stocken, Neubauprojekte werden verschoben und die Nachfrage auf bezahlbaren Wohnraum ist groß. „Vermieter werden mit Anfragen überhäuft und fühlen sich überfordert”, äußert Matthias Heißner, Gründer und Geschäftsführer der Vermieterwelt GmbH. „Die Entwicklungen sind problematisch.“ 

Beruhigung im urbanen Raum nicht in Sicht

Eine Beruhigung an der Mietfront ist in den nächsten Monaten nicht in Sicht. Noch bis zum Frühjahr 2023 werden die Mieten steigen, während gleichzeitig Kaufpreise für Wohnungen und Häuser weiter sinken, darüber sind sich Experten einig. „Vor allem im urbanen Umfeld wird der bezahlbare Wohnraum knapp“, weiß Heißner, „und die Knappheit wird sich in nächster Zeit weiter verschärfen, weil kostendeckende Neubaumieten schon jetzt jenseits von 20 Euro pro Quadratmeter liegen müssen.“ Die Nachfrage nach Stadtwohnungen sei jedenfalls enorm und stehe einem ohnehin schon limitierten Angebot gegenüber. Der Trend zur Landflucht, der während der Corona-Pandemie zu spüren war, habe sich bereits wieder umgekehrt. 

Große Verunsicherung führt zu weiterem Einbruch 

Um die Ziele der deutschen Bundesregierung von jährlich 400.000 neu gebauten Wohnungen zu erreichen, müssten die Baufertigstellungen um 50 Prozent pro Jahr ansteigen. Diese Zahlen sind aufgrund der hohen Baukosten und der gestiegenen Zinsen nicht zu erreichen. Im Gegenteil. „Die große Verunsicherung auf dem Markt deutet auf einen weiteren Einbruch im Wohnungsbau hin“, fürchtet Heißner. Angesichts der zunehmenden Bevölkerungsanzahl, die bald 90 Millionen erreichen könnte, sei die Regierung mehr denn je gefordert zu reagieren, so der Immobilienexperte: „Wir brauchen eine Lockerung der Anforderungen an Neubauten“, fordert er, „mit Mietwohnungen allein können wir diese Herausforderung 2023 nicht meistern.“ 

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